Neu gestaltetes Ufergelände an der Isenach bei Mörsch fertig – Hebich: Positiv für Ökologie und Bürger
Von Magdalena Ringeling
Der Teilabschnitt der Isenach-Renaturierung zwischen dem Tennisclub Mörsch und der Isenachbrücke am Petersauer Weg ist fertig. Das Gelände wurde inklusive des neu angelegten Spazierwegs am Freitagnachmittag offiziell der Öffentlichkeit übergeben. Die Kosten von rund 600.000 Euro übernimmt zu 90 Prozent das Land Rheinland-Pfalz über Mittel der Aktion Blau Plus.
Auf einer Strecke von etwa einem Kilometer wurden die Böschungen der Isenach – im Volksmund Mörschbach genannt – abgeflacht und die umliegenden Bereiche verändert, um eine bessere ökologische Qualität zu erreichen. Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) erwähnte, dass der zuvor einem Kanal ähnelnde gerade Verlauf der Isenach für die Pflanzen- und Tierwelt ungeeignet war. Außerdem sei das Gewässer vor dem Projekt mit der schlechtesten Strukturklasse 7 eingestuft und stark verschmutzt gewesen. Vor rund einem Jahr habe der Umbau des Teilstücks begonnen. Die Wasserbauplanung stammt vom Büro Herzog und Partner (Mannheim), die Ideen zur Gestaltung der Grünflächen von den Landschaftsarchitekten Olschewski (Ludwigshafen). Das Vorhaben selbst bezeichnete Hebich als schwierig, da im betroffenen Gebiet zu Arbeitsbeginn noch Kleingärtner angesiedelt gewesen seien und die ursprünglich vorgesehen Veränderungen zu teuer waren. Nun sei Dank der Landesförderung der gesamte Verlauf einerseits naturnaher geworden, was der Tierwelt und dem Grün zugutekomme, andererseits sei aber auch eine schöne Naherholungsstrecke entstanden, sagte der OB. Geplant gewesen sei, den Bachlauf zu verlegen und Mulden anzulegen. Dies sei aber an den zu hohen Kosten gescheitert. Daher habe man sich zu Veränderungen entschließen müssen, erklärte Hebich.
Christian Staudt, Abteilungsleiter Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, erläuterte dass die Renaturierung inklusive der Planungskosten rund 600.000 Euro gekostet habe. Ursprünglich hätten begradigte Flächen dem Hochwasserschutz gedient, um den Preis einer geringeren Artenvielfalt. Die Aktion Blau Plus habe jedoch schon vor 20 Jahren begonnen, Gewässer zu verändern, da deren Wichtigkeit – nicht nur bezüglich des Klimaschutzes – erkannt worden sei. Rund 30 Prozent der Gewässer in Rheinland-Pfalz seien verbessert worden. Ziel sei es, eine möglichst enge Vernetzung hinzubekommen.
„Durch die Renaturierung ist eine genießbare Auenlandschaft entstanden“, betonte Ortsvorsteher Adolf José König (SPD). Es gebe Wechselzonen, die eine Verbesserung der Ökologie sicherten, Kiesareale und einen Fußweg mit Sitzgelegenheiten, der bereits gut genutzt werde. Die Auflösung der Kleingärten und der Kauf eines Privatgeländes seien eine Herausforderung gewesen, aber letztendlich habe man sich einigen können und könne sich jetzt über die „wunderbare Naherholungszone“ freuen.
Rheinpfalz Frankenthal, Ausgabe 222 vom 24. September 2018
Retentionsraum an der Mörschbach eingeweiht
Naturnaher Bereich macht Mörschbach erlebbar
Mörsch. Mitte September wurde der neue Retentionsraum entlang der Isenach zwischen der B9 und der A6 in Mörsch eingeweiht. Mitglieder des Stadtrates, des Ortsbeirates sowie Oberbürgermeister Martin Hebich und die SGD Süd kamen zur feierlichen Einweihung nach Mörsch.
In Höhe des Dudelsackwegs wurde auf einem Plan die Arbeiten optisch veranschaulicht. Mit diesem neu geschaffenen Retentionsraum wurde nun die Biotopvernetzung zum Bereich nördlich der A6 verbunden. Im Süden sind weitere Maßnahmen, die die Stadt Ludwigshafen betreut, bereits im Gange.
Oberbürgermeister Martin Hebich informierte über die Schwierigkeiten, die es in der Vergangenheit gab. Früher war das Gebiet zwischen Dudelsackweg und Isenach eine Kleingartenanlage im schlechten Zustand. Die Stadt kaufte, bis auf ein Grundstück, die Bereiche auf. Ein weiteres Problem war das Grundwasser, das in der Planung des neuen Retentionsraumes beachtet werden musste. Schon viele Jahre plante man dieses Projekt, 2016 wurde es genehmigt, 2017 konnten sich die Bürger in einer Versammlung darüber informieren.
Zwei Bereiche mussten gesondert betrachtet werden, einmal den wasserwirtschaftlichen Teil und der landschaftspflegerische. Der Zustand des Bachbettes war sehr schlecht, es mussten abgeflachte Zugänge und Wasserwechselzonen errichtet werden. Die Gesamtkosten für dieses Projekt beliefen sich auf 485.000 Euro.
Für den Vorort Mörsch und die Region hat der Retentionsraum eine Naherholungsfunktion. Ob sportliche Betätigung, ein gemütlicher Spaziergang oder aber in der Abendsonne auf einer der Sandsteinbänke die Zeit genießen, der neu angelegt Retentionsraum wird von der Bevölkerung gut angenommen.
Teilweise wurde der alte Bestand an Bäumen erhalten, es wurden aber auch neue Bäume gepflanzt. In manchen Bereichen sind Hölzer für die Tiere aufgestapelt, die erste Entenfamilie hat es sich bereits gemütlich im neuen Retentionsraum gemacht. Neben Rosskastanien, Walnuss, findet man auch Apfelbäume. Hinzugekommen sind die Stiel-Eiche, Winter-Linde und weitere Bäume. So entsteht ein Mix aus unterschiedlichen Bäumen.
Ortsvorsteher Adolf-José König freute sich, dass die Isenach, die hier Mörschbach genannt wird, nun zu einem naturnahen Bereich geworden ist, den man nicht nur optisch gerne sieht, er macht auch Natur erlebbar.
Der Ortsvorsteher hofft darauf, dass sich für diesen Bereich Bachpaten finden. Diese Bachpaten haben die Aufgabe, sich um einen Bereich des Baches zu kümmern, die Pflege zu übernehmen. „Das dürfen Einzelpersonen aber auch gerne Vereine sein“, so der Ortsvorsteher. Wer sich hierfür interessiert, der kann sich bei Adolf-José König, E-Mail: [javascript protected email address] melden. gib
SÜWE Wochenblatt Frankenthal, Ausgabe 154 vom 4. Oktober 2018
Autor / Publikation: Adolf-José König