Irritationen über Informationspolitik

04.05.2018

 

Mörscher Kerwe: AG-Mitglieder pochen auf bessere Einbeziehung in die Planung – Treffen zur Absprache nun am 25. Mai

Von Magdalena Ringeling

 

 

Die Mörscher Kerwe kann nach der Pause, die es 2017 gab, am dritten Septemberwochenende wieder stattfinden (wir berichteten am 27. April). Einige Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft (AG) Mörsch sind aber verärgert darüber, dass sie das zuerst über die Zeitung erfahren haben. Eine Absprache über Details soll nun am 25. Mai stattfinden; das kündigte Ortsvorsteher und AG-Vorsitzender Adolf-José König (SPD) an.

„Ohne Festwirt ist die Kerwe nicht mehr zu stemmen“ – dieses Fazit wurde in mehreren AG-Sitzungen gezogen. Auch ein neues Konzept zu finden, erschien vielen Mitgliedern wichtig. Das habe man aber zunächst nicht geschafft, weil Vorschläge gefehlt hätten, sagte König. Lediglich Bastian Lutz habe schriftliche Anregungen gegeben, die auch in der AG vorgestellt wurden. Nun ist es gelungen das Gastronomen-Ehepaar Stella und Marc Domsel für die Bewirtung und das Festzelt zu gewinnen. Für den Beigeordneten Bernd Knöppel (CDU) und König war diese Absprache das Signal, möglichst schnell alle Unterstützer beziehungsweise Teilnehmer der Kerwe, die vom 14. bis 17. September sein soll, zu informieren.

Da die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft jedoch erst nach der Presseveröffentlichung vom Ortsvorsteher informiert wurden, gab es einigen Unmut. Mario Licci, Vorsitzender des Gesangvereins Mörsch, zeigte sich verärgert über die späte Information und „die fehlende Einbindung der AG“. Er wandte sich schriftlich an die RHEINPFALZ und teilte mit: „Unsere Position war und ist: Wenn sich im Rahmen der AG eine tragfähige Mehrheit auf eine Konzeption zur Kerwedurchführung einigt, werden wir uns beteiligen. Einen eigenen Stand im Bereich des Festplatzes (...) können wir nicht betreiben.“

 

Auch die protestantische Pfarrerin Antje Kunzmann und Reiner Willem, Vorsitzender der Modelleisenbahnfreunde Frankenthal, äußerten in Schreiben an den Ortsvorsteher ihren Unmut über die späte Information der Mitglieder. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ sagte Willem, mit der Vorgehensweise von König sei er nicht einverstanden, zumal ein neues Konzept noch nicht vorliege. Sein Verein werde sich dieses Jahr nicht an der Kerwe beteiligen. Kunzmann meinte, dass es ein klärendes Gespräch mit Knöppel gegeben habe; damit sei das Thema nun für sie erledigt. Einen Gottesdienst auf dem Kerweplatz oder in der Kirche werde sie gern anbieten, sofern gewünscht. Dies müsse noch im Rahmen der AG-Sitzung besprochen werden.

 

König betonte auf Anfrage, dass er die Verärgerung nicht verstehen könne. Am Erscheinungstag des RHEINPFALZ-Artikels habe er die AG-Mitglieder per Mail benachrichtigt. Die Problematik eines fehlenden Festwirtes sei mehrmals gemeinsam besprochen worden. Deshalb habe er es als Auftrag verstanden, einen Betreiber zu suchen, was jetzt glücklicherweise gelungen sei.

 

In der nächsten AG-Sitzung werde über Details gesprochen, sagte König. Selbstverständlich könnten dann Anregungen vorgebracht werden. Auch Nicht-Mitglieder könnten gern Vorschläge für eine noch attraktivere Kerwe machen. Von etlichen Bürgern habe er inzwischen positive Rückmeldungen wegen der geplanten Kerwe bekommen.

 

EINWURF

Herausforderung

Von Magdalena Ringeling

Ausgesprochen erfreut, dass eine Festwirt-Lösung für die Mörscher Kerwe gefunden wurde, zeigten sich Beigeordneter Bernd Knöppel und Ortsvorsteher Adolf-José König im Pressegespräch vergangene Woche. Doch die Euphorie bekam schnell einige Dämpfer, denn mehrere Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft ärgerten sich darüber, dass sie vor der Veröffentlichung nicht darüber informiert wurden. Dies kann man durchaus nachvollziehen – wer sich engagieren möchte, erwartet frühestmögliche Informationen.

Auch das Fehlen neuer Konzepte wurde von AG-Mitgliedern erwähnt. Doch wo sollen diese herkommen, wenn trotz mehrerer Sitzungen keine Vorschläge gemacht werden? Bei dieser Stimmung dürfte es schwer sein, eine wirklich ansprechende Kerwe mit genügend Unterstützern auf die Beine zu stellen. Im Sinne des Festes von Bürgern für Bürger wäre es allerdings schön, wenn sich die AG-Mitglieder und andere Interessierte jetzt für die Sache einsetzen und nicht in den Schmollwinkel zurückziehen würden.

 

 

Rheinpfalz, Ausgabe 103 vom 04.05.2018 

 


Autor / Publikation: Adolf-José König