Feier auf dem Festplatz

27.04.2018

 

Nach dem Ausfall 2017 findet die Mörscher Kerwe nun doch wieder statt – Auftakt am 14. September

Von Magdalena Ringeling

 

Die Mörscher Kerwe findet nun doch wieder statt – vom 14. bis 17. September auf dem Festplatz. Dies teilten Beigeordneter Bernd Knöppel (CDU) und Ortsvorsteher Adolf-José König (SPD) im Pressegespräch am Mittwoch mit. Gesucht werden noch ein Kerweborsch oder eine Kerwemaid sowie eine Band.

Nach dem Ausfall der Kerwe 2017 hatte es mehrere Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft Mörsch gegeben, in denen es darum ging, wie dieses Brauchtum weitergeführt werden kann. Außerdem hatte die Stadtverwaltung die Vereine und andere Funktionsträger zu Gesprächen am 15. November und am 1. Februar eingeladen .Nicht lösbar schien anfangs die Frage, wer ein Festzelt und die Bewirtung darin übernehmen könnte. König führte Gespräche mit einem interessierten Frankenthaler Verein, letztlich sagte dieser jedoch ab. Jetzt liegt eine verbindliche Zusage auf dem Tisch. Das Ehepaar Stella und Marc Domsel, neue Pächter der Fischerstube, will sich sowohl um die Zeltbeschaffung und -aufstellung als auch das Gastronomische kümmern.

In erster Linie wollen Domsels Fischgerichte beziehungsweise Fischbrötchen und Leberknödel anbieten. Wie König betonte, würden Domsels sich über Aushilfen für die Bewirtung freuen, die bezahlt würden. Ansprechpartner dafür ist König. Weitere Essensangebote würde es wie bisher geben, außerdem habe Familie Jockers zugesagt, dass sie mit einem Karussell und Süßwaren dabei sei, wenn die Kerwe stattfinde.

Das Programm solle in groben Zügen so gestaltet werden wie bislang. Freitags werde die offizielle Eröffnung sein und wahrscheinlich der Gottesdienst im Zelt. Am Samstag soll der Umzug mit abschließender Kerwerede stattfinden. Interessierte Redner können sich ebenfalls bei König melden. Bezüglich der Musik müsse man sich noch um eine Band kümmern.

„Es ist sehr wichtig, dass die Kerwe wieder stattfindet“, so Knöppel. „Wir haben uns sehr bemüht, und jetzt liegt es an den Bürgern, die hoffentlich zahlreich erscheinen.“ Auf Nachfrage der RHEINPFALZ bestätigte Joachim Gasbarri, stellvertretender Vorsitzender der KV Mörscher Wasserhinkele, dass die Große Garde einen Cocktailstand betreiben werde. Die Feuerwehr, Modelleisenbahnfreunde und andere Vereine hätten schon im November grundsätzlich Unterstützung zugesagt, sagte König. Da die Entscheidung des Festwirt-Ehepaars erst kürzlich fiel, solle im Mai noch eine AG-Sitzung stattfinden.

Der Gesangverein Mörsch wird aus Altersgründen nicht an der Kerwe teilnehmen, sondern an den Kerwetagen ein Angebot im Hof des Kolpinghauses machen, meinte Vorsitzender Mario Licci auf Nachfrage gegenüber der RHEINPFALZ. Für ihn war die Pro-Kerwe-Entscheidung noch unbekannt, daher wusste er nicht, ob es vielleicht einen Gesangsvortrag bei der Kerwe geben würde.

Die Kolpingsfamilie Mörsch-Frankenthal wird sich definitiv nicht an der Kerwe beteiligen. Ob sie gemeinsam mit dem Gesangverein im Kolpinghof feiert, sei noch nicht bei seinem Verein besprochen, sagte Vorsitzender Stefan Krantz auf Anfrage. „Uns fehlen einfach die Kapazitäten“, meinte er.

 

EINWURF

Bürger entscheiden

VON MAGDALENA RINGELING 

Kein leichtes Unterfangen war es, die Mörscher Kerwe wieder ins Leben zu rufen. Schon 2016 war es schwierig, genügend Unterstützer zu finden. Da der Vorort aber sein 1250-jähriges Bestehen feierte, fanden sich letztlich doch einige Tatkräftige. Letztes Jahr und auch aktuell stand die Kerwe lange auf der Kippe. Zu wenig Umsätze und fehlende Kapazitäten für ein Festzelt hemmten den Wunsch vieler Vereine, das Brauchtum zu erhalten. Schon die Frage, ob der Festplatz als zentraler Punkt bleiben soll oder mehrere Örtlichkeiten denkbar wären, wurde mehrfach diskutiert.

Nun ist die Festzeltfrage samt Bewirtung glücklicherweise geklärt. Die Attraktivität des Festes steigt nicht nur mit dem ansprechenden Programmangebot, sondern mit der Teilnahme von möglichst vielen Bürgern. Sie entscheiden durch ihr Kommen, ob sich der Aufwand für die Anbieter lohnt – sowohl kräftemäßig wie finanziell. Denn ein Minusgeschäft können sich weder Vereine noch kommerzielle Betreiber auf Dauer leisten. Also, auf zur Kerwe!

 

 

Rheinpfalz, Ausgabe 98 vom 27.04.2018


Autor / Publikation: Adolf-José König