Traumreise mit Ecki
Mörscher Wasserhinkele begeistern bei Punksitzung mit Tanz und frechen Büttenreden
Von Magdalena Ringeling
Schrille Outfits und fetzige Musik bestimmten die Prunksitzung der Mörscher Wasserhinkele. Unter dem Motto „Flower Power – Disco Shower“ erlebten die Besucher bei der Premiere am Freitag einen Abend, der vor allem durch seine Tanzgruppen begeisterte.
Der verzögerte Start, verursacht durch Sitzungspräsident Bastian Lutz, war schnell vergessen. Er hatte das wichtigste Utensil, „die Fasnacht“, vergessen und versprach dafür, den Elferrat zum Grillfest einzuladen. Als dann die geballte Macht der Garden die Bühne betrat und die Mosquitos mit ihrer Musik begannen, war schnell die Stimmung gesichert. Die Mäuseohren und süßen Kostüme der Bambini verrieten schnell, dass die Kleinen nicht nur am Käse genagt hatten, sondern auch ihre Beinchen gut bewegen können. Die erste Rakete kam ihnen verdient zugute. Schon sehr gut koordiniert war der Gardetanz der Minigarde.
Mit frechen Sprüchen geizten die jungen Büttenrednerinnen Ann Sophie Willjus und Sarah Franger nicht. Ihre „Lebensweisheiten“ würden manche Eltern sicher zum Schwitzen bringen. Ein lustiger und gut gelungener Programmpunkt war der Schautanz der Jugendgarde als liebenswerte Clowns. Eine Hommage an frühere Zeiten brachten die Schautänzer der Juniorengarde gekonnt auf die Bühne mit „Musik ist Trumpf“, in schockfarbenen Kostümen und lila Hütchen. Von den Kleinsten bis zur Großen Garde hatten die Trainerinnen Sabine Frühbis und Sarah Franger gute Arbeit geleistet.
Als erfahrener Büttenredner war Ecki (Vereinsvorsitzender Eckhart Bischofsberger) wieder ein Höhepunkt des Abends. Seine Erinnerungen an eine „Schiffstraumreise“ ließen kein Auge trocken. Plastisch schilderte er diese besonderen Urlaubstage, die unter anderem mit Wasserzumba gefüllt wurden, wobei Ecki von 15 Frauen umgeben war.
Erstmalig war auch ein Auswärtiger im Programm, der Pfälzer Elvis (Oliver Eichhorn) vom RCV Roxheim, der viel Bewunderung hervorrief. Laura Frühbis und Dolores König als Joggerinnen warfen sich köstlich die verbalen Bälle zu, und auf die Frage „warum isst du so viel?“ kam die Antwort von Laura, „ich will nicht, dass meine Zähne sich langweilen“.
Viele nette Ideen waren im Programm, das jedes Jahr von Eigengewächsen gestaltet wird. Und auch der Elferrat hatte natürlich nach der Pause wieder seinen besonderen Auftritt. Kostümiert mit grellen glänzenden Hemden und Jacken tanzte er zu „Saturday Night Fever“. Als Mainzer Hofsänger hatten Fernando König und Michael Gasbarri ihr Gesangsdebüt. Ein Höhepunkt der besonderen Art war Bascht’l (Sitzungspräsident Bastian Lutz) als Knotterhannes. Er überzeugte die Gäste mit derbem, aber liebenswürdigem Humor. Auch Benni (Benjamin Tausend) hatte in seiner Bütt viele gute und witzige Ideen, war in seiner Gestik allerdings noch extrem zurückhaltend.
Kein Fasching ohne Männerballett, die Devise haben auch die Mörscher Wasserhinkele, sind diese Auftritte doch immer ein voller Erfolg. In lila Anzügen und goldenen Hüten waren die Aktiven als Purple Disco Boys (Trainerin Sabine Frühbis) herrlich anzusehen. Ebenfalls gut einstudiert war „Berlin, Berlin“, präsentiert von den ASV Lady Dancers (Trainerin Tina Odenwälder), die eine kesse Sohle aufs Parkett legten.
Die Stimmung im wieder schön geschmückten Saal der Mörscher Turnhalle war auch nach Mitternacht noch gut, sodass auch die Abordnung des Stadtschlüsselvereins Hallodria mit Prinzessin Melissa I. lange blieb. Zum Schluss riss die Große Garde (Trainerinnen Sabine Frühbis, Dolores König) mit der „90er-Jahre Disco“ auch schon etwas müde gewordene Gäste noch einmal von den Stühlen.
Die traditionelle Hitparade mit Playback-Sängern animierte zum Mitsingen, und manche konnten sich auch nach fast sechs Stunden schwer von der Prunksitzung trennen. Wer noch einmal feiern möchte, kann dies am 19. und 20. Januar bei den Wasserhinkele tun.
Autor / Publikation: Adolf-José König