„Nächstes Jahr backe ich mehr“
Von den vielen selbstgemachten Angeboten auf dem Weihnachtsmarkt Mörsch gehen vor allem Plätzchen
Heimelige Atmosphäre und tolle Stimmung herrschte am Samstag auf dem gut besuchten Weihnachtsmarkt im Mörscher Bürgerpark, der dieses Jahr zum dritten Mal stattfand. Zwischen 15 und 20 Uhr luden 19 Stände mit Kulinarischem und Kunsthandwerk zum Verweilen ein.
„Die Resonanz ist überraschend gut, es freut mich, dass die Veranstaltung von der Bevölkerung so gut angenommen wird“, sagt Ortsvorsteher Adolf José König (SPD). Bunte Lichtergirlanden in den alten Kastanienbäumen und die dezente Beleuchtung der insgesamt 19 Stände und Zelte tauchen den Park in heimeliges Licht. Das Problem der Stromausfälle vom vergangenen Jahr sei behoben. Damals seien zwei defekte Haushaltsgeräte für die technischen Pannen verantwortlich gewesen. „Es ist toll, dass das THW dieses Jahr die komplette elektronische Versorgung übernommen hat“, so König. Die freien Rasenflächen an den Rückseiten der Stände dienen vor allem als Tobefläche für die Kleinsten. Die jungen Besucher werden aber auch von der Jurte des Frankenthaler Tiergeheges angezogen. Hier sitzen sie mit langen Holzstäben, die mit frischem Brotteig umwickelt sind, um das offene Feuer. „Bei uns können die Kinder Stockbrot grillen oder Weihnachtsdeko filzen“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende Bernd Kühn, der sich durch die Weihnachtsmarkt-Präsenz neue Mitglieder erhofft.
„Hier ist es besser als in Frankenthal, vor allem kennt man die Leute“, resümiert Besucher Markus Bentz in kurzen Worten das Geschehen. Und auch Kerstin Gensheimer freut sich, so „viele bekannte Gesichter“ zu sehen. „Es ist schön, dass so viel los ist, dass es so viele Stände mit selbst gemachten Sachen gibt und dass so viel Eigeninitiative gezeigt wurde“, findet die Mörscherin.
Am Stand von Doris Krinke zeugen nur noch die Schilder von den Dingen, die an ihrem Stand zu erwerben waren. „Meine Plätzchen sind schon alle verkauft, nächstes Jahr backe ich auf jeden Fall mehr“, sagt sie. Liebevoll gestaltete kleine Krippen aus Naturmaterialien gibt es am Stand der Frankenthalerin Franziska Ratz, die zum ersten Mal in Mörsch vertreten ist. Um solch eine Krippe aus Hölzern, Ästen und Moos zu basteln, benötige sie ungefähr zwei bis drei Stunden, erklärt sie.
Während die Besucher Winzersekt oder Glühwein, Pommes, Bratwurst oder Dampfnudeln genießen, steigt einem vor allem der Duft der Champignon-Pfanne in die Nase, die am Stand des Fördervereins der Grundschule zubereitet wird. Auch Jagertee und Lumumba sind hier im Angebot. „Bei uns ist es etwas ruhiger als im letzten Jahr, aber wir sind leider auch etwas abseits gelegen“, sagt Edyta Bergmann.
„Da hinten kommt der Nikolaus!“, ruft eine Kinderstimme, und tatsächlich, der in Rot gekleidete, von den Kindern sehnlichst erwartete Herr schreitet in den Park. „Auf Wunsch der Eltern gibt es dieses Jahr keine Süßigkeiten sondern Äpfel und Mandarinen“, erklärt hierzu Ortsvorsteher König. Die eigentlich für 18 Uhr erwarteten Turmbläser haben abgesagt, so habe er diese Woche noch kurzfristig zwei Flötistinnen organisiert. Auch die Band Anplagd sorgt mit ihrem Akustik-Rock für passende musikalische Untermalung.
„Mir hat das Stockbrotgrillen am besten gefallen, das ist nicht nur konsumieren, sondern ein Erlebnis“, resümiert Besucherin Corina Sterz. Und sie fügt hinzu: „Schön, dass es so kalt geworden ist, da schmecken die warmen Getränke umso besser!“
Von Frauke Kaesler-Probst
Autor / Publikation: Adolf-José König