Gräber bleiben
Die Bestandsgräber auf dem Mörscher Friedhof bleiben. Das hat Sven Maschur, Abteilungsleiter Friedhofswesen beim Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF), bei einer Informationsveranstaltung der Stadt betont. Zudem sei noch genügend Platz für Erd- und Urnenbestattungen vorhanden. Rund 90 Interessierte waren in die Mörscher Au gekommen, um sich über die Neuerungen für die Nutzung des Friedhofs zu informieren.
Aus organisatorischen und landschaftlichen Gesichtspunkten seien neue Friedhofsleitlinien erarbeitet worden, betonte Ortsvorsteher Adolf José König (SPD). Auch wenn es entsprechende Gerüchte gebe, würden keine bestehenden Grabflächen vorzeitig geräumt.Allerdings, erläuterte Maschur, werde es ab 1. Januar 2017 gesperrte Flächen auf dem Friedhof geben, auf denen keine Bestattungen mehr stattfinden dürfen. Betroffen davon ist der Bereich nahe dem ehemaligen Bolzplatz. Bestehende Familiengräber blieben jedoch erhalten und könnten bis über das Jahr 2050 hinaus genutzt werden. Das heißt: Es ist weiterhin möglich, auf diesen schon belegten Grabstätten weitere Verstorbene zu bestatten.
Die frei werdenden Plätze würden als Grünflächen angelegt und von der Verwaltung gepflegt. Da es auf dem neueren Friedhofsteil noch etwa 80 freie Plätze für Erd- und 60 für Urnenbestattungen gebe, sei genügend Raum vorhanden, meinte Maschur. Sollte es irgendwann einmal knapp werden, könnten die Grünflächen als Bestattungsorte reaktiviert werden.
Fragen zu diesem Konzept hatten die Gäste kaum. Jedoch hatte sich Unmut aufgestaut ob des Zustands des Gottesackers. „Der Mörscher Friedhof ist der ungepflegteste in der Umgebung“, meinte eine Frau, die für diese Aussage viel Beifall bekam. Die Wege seien bei Regen wegen großer Pfützen schlecht begehbar. Hinter einigen Urnengräbern sei die Erde so hart, dass man sie nicht bearbeiten könne. Unkraut wuchere überall, und einige Menschen vernachlässigten die Grabpflege. Und: Der Friedhof werde nicht mehr abgeschlossen.
Die Wege würden jedes Jahr mit Splitt aufgefüllt, erläuterte Maschur. Zu viel dürfe man aber auch nicht verteilen, da sonst Rollstuhlfahrer nur schwer vorwärts kämen. Die Pflege der Gräber werde ebenso regelmäßig überprüft wie die Gefährdung zum Beispiel durch brüchige Äste. Der Friedhof könne nicht mehr abgeschlossen werden, da es aus Kostengründen keinen Friedhofsdienst mehr gebe, erklärte Beigeordneter Bernd Knöppel (CDU). Die Kritikpunkte würden bei einer Begehung überprüft. (ma)
Rheinpfalz Frankenthal, Ausgabe 118 vom 23.05.2016
Autor / Publikation: Ortsverwaltung