Die Bauhelfer als Mannschaft des Jahres
Fernab sportlicher Leistungen – die Mannschaft des Jahres ist beim ASV Mörsch schon gefunden: die Bauhelfer für das neue ASV-Vereinsheim am neuen Kunstrasenplatz, das am Freitag feierlich eröffnet wurde. Allgemeine Meinung: Die Bau- und Inventarkosten von rund 1,45 Millionen Euro sind gut angelegt.
Einen Betrag von 25 Euro weise die erste Baurechnung vom 1. März 2012 aus, erzählte Vorsitzender Frank Odenwälder den Festgästen in der neuen Vereinsgaststätte. 600 weitere seien gefolgt. 17.000 Stunden Eigenleistung hätten die Mitglieder in der Bauphase eingebracht, darin seien die Stunden für die Planung und Verhandlungen noch nicht enthalten. „Das waren bestimmt weitere 7000 Stunden“, so Odenwälder. 30.000 Euro holte der Verein durch Spenden für den Bau in die Vereinskasse. „Ohne die Eigenleistung, Eigeninitiative und Eigenmittel wäre das Projekt nicht durchführbar gewesen“, betonte der Vorsitzende. Er dankte ebenso dem Land Rheinland-Pfalz, der Stadt und „meinem Freund“, Alt-Oberbürgermeister Theo Wieder (CDU), für die großartige Unterstützung.Ortsvorsteher Adolf-José König (SPD) berichtete von der anfänglichen Zerrissenheit, in der sich die Mörscher befunden hätten, als ihnen Wieder die Planungen für Mörsch im Rahmen des Sportkonzepts 2010 vorgestellt habe. „Einerseits waren wir voller Euphorie. Andererseits stand die Frage im Raum: Schaffen wir das?“ Das Projekt habe gezeigt, was möglich sei, wenn man es nur wolle. „Das ist eine ganz tolle Leistung“, freute sich König. Mit der offiziellen Übergabe des Vereinsheims werde dem neuen Sportzentrum nun noch das i-Tüpfelchen aufgesetzt.
Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) nannte das Mörscher Sportzentrum den wichtigsten Baustein der Sportkonzeption 2010, da es hier eine Verbindung mit einer städtebaulichen Entwicklung gab. Der alte Mörscher Fußballplatz wurde zu einem neuen innerörtlichen Wohngebiet.
Das neue Sportzentrum sei im Hinblick auf die Lebensqualität und den Standortfaktor ein deutlicher Zugewinn. Nicht nur der Verein habe hier eine neue Heimat gefunden. Auch die Grundschule gehöre zu den Gewinnern. Der Bau selbst sei „eine tolle Teamleistung des Vereins“, lobte der OB, der persönlich den alten Hartplatz des ASV mit traumatischen Erinnerungen verbindet. „An Christi Himmelfahrt 1990 habe ich als Torhüter der DJK Eppstein in Mörsch zwölf Treffer kassiert“, erzählte Hebich.
Ministerialdirektor Thomas Linnertz als Vertreter von Innenminister Roger Lewentz (SPD) betonte, dass das Land das Projekt gerne unterstützt habe. Die Landesregierung sehe den Sport als wichtigen Teil der Gesellschaft mit hoher integrativer Wirkung. „Das Geld ist hier wirklich gut investiert“, lobte Linnertz. Er wünschte dem ASV eine gute Zukunft und viele Talente in seinen Reihen. Der evangelische Pfarrer Christoph Braun überbrachte einen kleinen Schutzengel, Architekt Matthias Braun einen Fußball mit Sonnenbrille auf einem Ruhekissen.
Erwin Karg und Werner Haußmann, Ehrenmitglieder des ASV, freuten sich mit ihrem Verein. „Ich bin erstaunt, was der Verein hier geleistet hat. Ich hätte nicht gedacht, dass die das hinbekommen“, so der 91-Jährige Karg. „Wir haben die richtige Vereinsführung gewählt“, ergänzte Haußmann (88). Jetzt hoffen sie, dass sie in einem der kommenden Jahre den Aufstieg der Fußballer in die nächsthöhere Klasse bejubeln können. (nt)
Ausgabe Rheinpfalz vom 01.05.2016
Autor / Publikation: Ortsverwaltung