Das Mörscher Parkfest, im Vorjahr ausgefallen, hat am Samstag ein überzeugendes Comeback erlebt. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mörsch als Ausrichter konnte auf ein überraschend starkes Engagement aus Vereinen und Bürgerschaft bauen.
„Wenn mir die Leute sagen, wir machen mit, und die Vereine dabei sind, dann mach ich das gerne“, meinte dazu der AG-Vorsitzende und Ortsvorsteher Adolf-José König (SPD). In drei Schichten lasse sich die Bewirtung entspannt bewältigen, auch für Auf- und Abbau hätten sich viele Helfer gemeldet. Schon am Nachmittag war ein guter Besuch zu vermelden, und die Bänke und Tische in der Frühlingstraße waren gut besetzt. Für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung sorgte am Abend das Duo MCC Michael & Richarda.
Das Nachmittagsprogramm war ganz auf die Kinder zugeschnitten. Beim Straßenflohmarkt durften die Kleinen nach Herzenslust feilschen und sich den einen oder anderen Euro verdienen. Gefragt waren Bücher, Puppen und Lego-Teile. Auf dem grünen Rasen im Park warteten weiter Angebote.
„Mami, da sind Schiffe!“, hin und wieder hallte dieser Ruf durch die Grünanlage. Zu dem mobilen Modellbootbecken des Schiffsmodellbauclubs Frankenthal zog es Kinder wie technikbegeisterte Erwachsene. Das aus einem Stahlgerüst und einer Plane bestehende Becken hatte die Jugendfeuerwehr Frankenthal fachkundig in einer Übungseinheit mit Wasser befüllt. Nun durften die kleinen Besucher ein Schiffsmodell mit Fernbedienung fahren. Da gab es ein offenes Motorboot mit Barbie-Puppe samt ihres Märchenprinzen, ein kleines schnittiges der Wasserpolizei und einige Modelle mehr. Große, aufwendig gearbeitete Schiffe, die in den Pavillons hinter dem Becken ausgestellt waren, blieben allerdings den Vereinsmitgliedern vorbehalten. Die Gefahr, dass es zu Schäden komme sei zu groß, erklärte Thomas Schneider.
Das „Dukw“, ein Amphibienfahrzeug, das die Amerikaner im Zweiten Weltkrieg einsetzten und heute noch beim Technischen Hilfswerk Verwendung findet, ein bulliger Hafenschlepper, ein Raddampfer und ein Krabbenkutter wurden von den Modellbauern zur Freude der Besucher zu Wasser gelassen. Das große Interesse am Modellschifffahren schlägt sich jedoch nicht in den Mitgliedszahlen der Schiffsmodellbauer nieder. „Heute hockt sich keiner mehr hin und baut 500 Stunden an einem Modell“, meinte dazu der stellvertretende Vereinsvorsitzende Eduard Sloboda.
Einige Meter weiter bot die Jugendfeuerwehr Frankenthal einen Einblick in ihre Tätigkeit. Hier durften die Kinder auch mal mit einem richtigen Feuerwehrschlauch spritzen. Allerdings hielt ein kräftiger Betreuer den Schlauch, den ein Kind nicht halten könnte, fest. Aber zielen durften die Kleinen – auf die orangefarbenen Pylons, die in den Fenstern einer Hausfassade Flammen darstellen. Diese galt es mit dem kräftigen Wasserstrahl auszuspritzen, was auch allen, zur Not mit etwas Hilfe des Betreuers, gelang.
„Ab zehn Jahren darf man in die Jugendfeuerwehr, ab 16 Jahren in die Grundausbildung“, erläuterte der Jugendsprecher Alexander Haffner. Auf eine Vorführung musste der Feuerwehrnachwuchs allerdings verzichten. „Das ist an dem Platzmangel wegen des Neubaugebiets gescheitert“, sagte der Stadtjugendfeuerwehrwart Marcel Klein.
Auch der beliebte Streichelzoo der Kleintierzüchter konnte nicht stattfinden. Die Hasen hätten in diesem Jahr einfach nicht den entsprechenden Nachwuchs zur Welt gebracht, verriet Adolf José König. Ein Trostpflaster war da die Voliere, in der Hubert Blim Tauben und Seidenhühner ausstellte. (enk)
Autor / Publikation: Ortsverwaltung